Umgang mit Pestiziden

Storck setzt sich im Kakaoanbau für die Anwendung einer guten fachlichen Agrarpraxis und damit für einen verantwortungsvollen Umgang mit Pflanzenschutzmitteln ein. Unser Ziel ist es, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln auf ein Minimum zu reduzieren und die Umwelt zu schützen. Pestizide dürfen nur angewendet werden, wenn sie zugelassen sind.

Vorgaben und Verbotslisten

Von allen Lieferanten von Rohkakao oder daraus hergestellten Erzeugnissen erwartet Storck, ausschließlich Ware zu liefern, die den deutschen und europäischen lebensmittelrechtlichen Anforderungen entsprechen. Dies umfasst sowohl die Beachtung der Vorgaben zu erlaubten und verbotenen Pestiziden als auch die Einhaltung der Vorgaben, die sich aus der VERORDNUNG (EG) Nr. 396/2005 über Höchstgehalte an Pestizidrückständen ergeben.

 

Wir beziehen Kakao ausschließlich aus Ländern, die die Stockholmer Konvention über persistente organische Schadstoffe (POP-Konvention) unterzeichnet haben und verpflichten uns, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu minimieren, die auf der Verbotsliste der Stockholmer Konvention stehen. Darüber hinaus arbeiten wir mit der Verbotsliste „EU Pesticides Database“ für Kakao sowie den Verbotslisten und Anwendungsvorgaben der Standardgeber Fairtrade und Rainforest Alliance.

 

Wir beziehen Kakaobohnen und Kakaoprodukte zu fast 100 Prozent nachhaltig zertifiziert oder entsprechend verifiziert. Für Kakaobauern und Lieferanten der an uns gelieferten Rohstoffe gelten daher die Vorgaben der Standards von Rainforest Alliance und Fairtrade zu Pestiziden. Diese Vorgaben umfassen neben den Verboten auch Positivlisten zu bekannten und zulässigen Wirkstoffen. Gefährliche Pestizide gemäß der FAO/WHO-Definition sind verboten. Die Vorgaben werden in Audits geprüft.

Arbeitsschutz und Schulungen

Im Rahmen der Zertifizierungsprogramme werden die verantwortungsvolle Anwendung von Pestiziden, ein sicheres Lagern und eine kontinuierliche Reduzierung ihres Einsatzes vermittelt. Landwirten und Kooperativen aus unseren Projekten schulen wir im Umgang mit Pestiziden. Ein zentraler Bestandteil dieser Schulungen ist der integrierte Pflanzenschutz (Integrated Pest Management IPM). Dabei vermitteln wir praxisnah Wissen, um den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln so gering wie möglich zu halten und Alternativen wie natürliche Feinde, bessere Fruchtfolgen und resistente Pflanzen anzuwenden. Auf den sicheren Umgang mit Pestiziden, ihre Lagerung sowie Schutzkleidung wird besonders Wert gelegt. Wir stellen in unseren Projekten persönliche Schutzausrüstung bereit. Schutzbedürftige, wie Kinder und Schwangere dürfen Pestizide generell nicht anwenden.

Monitoring und Grenzwertscreening

Im Rahmen unseres Rückstandsmonitorings führen wir Eingangskontrollen der Rohstoffe durch. Die Pestizid-Rückstandsuntersuchungen führt ein staatlich akkreditiertes Untersuchungsinstitut aus, das die Einhaltung der deutschen und europäischen lebensmittelrechtlichen Anforderungen bewertet. Bis heute haben sich keine Auffälligkeiten gezeigt.

Forschung zu Pflanzenschutz

Wir fördern Forschungsarbeiten zur Anwendung von nachhaltigem Pflanzenschutz. In Zusammenarbeit mit dem Joint Cocoa Research Fund (JRF) und anderen Partnern unterstützt Storck Forschungsprojekte zur Sicherung der Kakaoernte. Dabei soll die Abhängigkeit von chemischen Pflanzenschutzmitteln reduziert werden. In diesen Projekten identifizieren internationale Expertengruppen widerstandsfähige Pflanzensysteme sowie nützliche Bestäuberpopulationen und arbeiten an der Züchtung krankheitsresistentere Kakaosorten. Die Ergebnisse und ihre Umsetzung tragen wesentlich dazu bei, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln reduzieren zu können und widerstandsfähige Agrarökosysteme zu schaffen, die auch den Herausforderungen des Klimawandels begegnen können.